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Der Kühlschrank hat die Mängelliste fertig und schickt, nach programmierter Vorgabe 10 fehlender Lebensmittel, seine Bestellung zum REWE.

Dann bekommt er mit, wie der Geschirrspüler sein Salz Depot überprüft und der Mähroboter den Auffangkorb leeren muss.

Und das ist So, weil alle Elektrogeräte im Haus vernetzt sind.

Die meisten Informationen über die Hausbewohner kommen zwar über das Smartphone und den Laptop aber die Türsprechanlage in der Diele bekommt auch einiges mit. Hat ja schließlich ein Mikrophon.

So erzählte neulich die Sprechanlage dem Saugroboter und dem Thermomix, dass sich  der neue Freund ihrer Bewohnerin, Susanne, gegenüber etwas daneben benommen hat und Susanne hätte sogar anschließend geweint.

Der Kühlschrank merkte an, das einzige was ihr Freund ihm entnehme ist Bier und Wein.

Ab sofort hatte der Typ, in dieser Wohnung nichts mehr zu lachen.

Wenn er sich einen Kaffee zog, war er ungenießbar bitter. Setzte er sich den Kopfhörer auf, um Musik zu hören, war die Anlage stets voll aufgedreht.

Der Türöffner streikte wenn er kam und das Smartphone kappte im Gespräch die Verbindung.

Sogar das Licht flackerte, wenn er den Raum betrat.

Eines Tages war er verschwunden und kam nicht wieder.

Die Gerätschaften im Haus waren überrascht, dass ihre kleinen Aktionen so erfolgreich waren.

Naja, sagte der Laptop, nachdem ich seine Abmeldung nicht angenommen habe und die Internetseiten, auf denen er sich so bewegt Susanne angezeigt habe, hat sie ihn kurzerhand rausgeschmissen.

Einige Wochen später vermeldete die Türsprechanlage einen neuen männlichen Mitbewohner.

Er sei gutaussehend, nett und freundlich.

Auf dem Display der Kaffeemaschine und dem Thermomix stand zu lesen:

„Herzlich Willkommen“.