Der letzte Sommer

Der letzte Sommer

Sein Freund und Arzt versuchte es ihm so schonend wie möglich beizubringen. Denn die Diagnose war eindeutig: Bauer Hansen hatte Krebs. Dies sollte der letzte Sommer für den alten Mann werden.

Bauer Hansen nahm sein Schicksal gefasst. Oft hatte er sich mit dem Tod auseinandergesetzt. Er hat ja ein erfülltes, glückliches und  liebevolles Leben mit seiner Familie, seinen Freunde und Enkeln geführt. Vor allem hatte er Freude und Spaß bei allem, was er tat. Das verdankte er besonders seinem Garten.

Nur ein Gärtnerwunsch war ihm nie in Erfüllung gegangen: den dicksten, schwersten Kürbis beim Jährlichen Kürbis-Wettbewerb im Dorf zu gewinnen.

Aber ein letzter Sommer ist gar nicht so schlecht. Jetzt hatte er noch ein Ziel, und

der nahende Tod trat in den Hintergrund.

Er ging über den Pflanzenbasar, aber alle Kürbissorten kannte er bereits, und keine sagte ihm zu. Mit ihnen hatte er in den vergangenen Jahren nicht gewinnen können.

Am Ende des Marktes sah er noch einen kleinen Stand einer alten Kräuterfrau.

„Suchen sie etwas bestimmtes?“ Fragt sie interessiert. „Ja, Kürbispflanzen – aber ganz bestimmte“ ,antwortete Bauer Hansen. „Sie soll eine besonderes große Frucht bilden. Ich möchte beim diesjährigen Kürbisfest endlich einmal gewinnen.“

Die alte Frau schaute ihn schief unter Ihrem Landfrauenkopftuch an und lächelte. „Da habe ich genau das richtige für sie, eine Cucurbita maxima habe ich da noch, mit viel Mist und Pflege gewinnen Sie mit dieser bestimmt.“

Bauer Hansen bedankte sich, bezahlt und ging frohen Mutes mit seiner Kürbispflanze nach Hause.

Am nächsten Morgen bereitet er das Pflanzloch mit viel Mist und Kompost vor, setzte die Kürbispflanze hinein, und goss sie reichlich an.

Sie wuchs und gedieh prächtig. Ja, er hatte ein gutes Gefühl – eine so kräftige Pflanze hatte er all die letzten Jahre nicht im Garten gehabt.

Die Frucht war schon jetzt sehenswert. Er schaute jeden Tag nach ihr. Er legte unter den Kürbis einen alten Kartoffelsack, damit er ja nicht faul wird.

Im Laufe des Sommers hatte er immer mehr mit gesundheitliche Problemen zu kämpfen, aber bei seinem Freund und Doktor war er gut aufgehoben; dieser stellte ihn immer wieder auf die Beine.

Da war ja auch noch sein Garten und der Kürbis, der ihm so viel Freude machte und seine Krankheit vergessen ließ.

Doch so wie der Kürbis immer dicker wurde, ging es ihm leider immer schlechter.

Manchmal dachte er, der Kürbis entziehe ihm all seine Lebenskraft – was natürlich nicht stimmte.

Inzwischen konnte er nicht mehr laufen, und die Enkel  schoben ihn in seinem Rollstuhl in den Garten und halfen ihm beim Gießen.

„Mensch, Opa, das ist ja ein Monster Kürbis! Den schlägt dieses Jahr keiner!“ riefen sie.

Der Sommer ging langsam vorbei, es wurde Herbst und der Kürbis hatte eine gigantische Größe angenommen. Das Kürbisfest konnte kommen.

Schneller wie gedacht war es soweit. Die Enkel ernteten den Kürbis und fuhren ihn zum Marktplatz. Sein Freund und Arzt folgte mit Bauer Hansen im Rollstuhl dem Traktor.

Auf dem herbstlich geschmückten Festplatz war das halbe Dorf versammelt. Der Bürgermeister hielt eine Begrüßungsrede und bemerkte mit lauter Stimme das man sich das diesjährige messen und wiegen eigentlich ersparen könne, denn es war so offensichtlich wie in keinem Jahr zuvor wer gewonnen habe.

„Das ist ja ein Riesen Kürbis! Der diesjährige Sieger ist eindeutig: Bauer Hansen!“

Bauer Hansen war gerührt und überglücklich. Endlich ist in diesem Sommer sein sehnlichster Wunsch in Erfüllung gegangen.

Alle wollten ihn beglückwünschen und umlagerten seinen Rollstuhl.

Das Fest nahm seinen Lauf und Bauer Hansen wurde müde.

Vornübergesunken saß er in seinem Rollstuhl. Als der Freund und Arzt nach ihm sah stellte er fest, dass Bauer Hansen – mit einem Lächeln auf den Lippen – gestorben war.

Er bat die umstehenden Festbesucher um Ruhe und teilte ihnen den plötzlichen Tod mit.

Alle waren bestürzt, traurig und betroffen.

Irgendjemand stimmte spontan ein Gebet für den Verstorbenen an. Alle beteten mit – im letzten Sommer von Bauer Hansen.

Am Rande der Menschenmenge löste sich eine alte Frau in einem Kopftuch des Landfrauenvereins, ging vor zum Kürbis und tätschelte ihn leicht.

„Gut gemacht“, murmelte sie, drehte sich um und ging ihrer Wege.

Geben und nehmen

Geben und nehmen

Ich bring dir die Liebe,

tut mir so gut.

 

Ich bin dir ein Geben,

ist mir genehm.

 

Mache dich reich,

macht mich nicht arm.

 

Mir zum Verzück,

bin ich dein Glück.

Kleine Patschehand

Kleine Patschehand

Ach, du kleine Patschehand
mit winz´gen Fingern dran.
Händchen, allerliebst – wie Samt
wirst handeln irgendwann.

Kinderfaust, unschuldig und rein,
was wird deine Bestimmung sein?

Eine kraftvolle, starke Hand,
zum Schaffen, Bauen und Konzipieren?
Oder feingliedrig, zierlich und schlank,
zum Malen, Formen, Musizieren?
Zeigt sie im Leben steil nach oben,
zum Lenken und Dirigieren?

Streicheln soll sie, zärtlich sein.
Werfen nie den ersten Stein.
Gutes tun, bringe das Licht
bösen Gedanken gehorche nicht.

Gefühlvoll und galant
will ich dich erleben.

Ach, du kleine Patschehand,
dafür hast du meinen Segen.

Liebes Trilogie

Liebes Trilogie

Liebesgedanken

Ich denke so für mich hin,
da denke ich,
was denk ich denn?

Da sehe ich
ich denk an dich.

Liebeslied

Eine Melodie kommt angeflogen
erfasst mein Herz mit bunten Noten
trägt mich fort auf sanften Wogen.

Da spüre ich
du schickst ein Liebeslied für mich.

Liebesgefühle

Ein Gefühl wie Vogelgezwitscher,
im Regenbogen Lichterglitzer.
Wie ein Halm wiegend im Wind,
federleicht und beschwingt.
Wie von der Welt geküsst

Wenn das nicht Liebe ist.

Augenblicke

Augenblicke

Auserwählt
an’s Ziel gequält
Hauptgewinn
Ball ist drin
bestanden, ohne Trick

Glücklicher
Augenblick

An mich gedrückt
verliebt, verrückt,
streichelnde Hand
der Haare Duft, so bekannt
sanfter Kuss im Genick

Liebevoller
Augenblick

Für den einen, das Kotelett
für den Anderen, Café im Bett
Ein Dinner für zwei bei Kerzenlicht
Sonntagsbraten, mein Leibgericht
Sahnetorte dick

Genussvoller
Augenblick.

Wenn eine Liebe die Erde verlässt
Wenn man dich alleine lässt
Wenn das Weh dich fast erdrückt
Wenn das Dunkel Licht erstickt
Verlorenes Glück

Trauriger
Augenblick

Tastender Griff, suchender Blick,
klettere erschöpft das letzte Stück.
Plötzlich erwächst im Abendlicht
Zinnen, Zacken, dicht an dicht
Berge allmächtig

Ich werd verrückt,
Wahnsinnsblick

Urlaub

Das braucht seine Zeit,
bis dass der Tag den Rhythmus lernt,
den neuen Takt der Muße.

Das braucht seine Zeit,
bis Alltagssorgen Ruhe geben,
die Seele frei beginnt zu schweben.

Das braucht seine Zeit,
bis dass der freie Blick dich lenkt,
der Tag dir Gleichmaß schenkt.

Jetzt ist die Zeit,
schmecke die Luft, spüre den Wind,
fühle dich wie ein seliges Kind.

Die Liebe geht durch den Garten

Die Liebe geht durch den Garten

Mein Schatz, meine Rose,
du liebst mich nicht mehr.
Ich spüre ganz deutlich,
da ist noch wer.

Ihr Blick fängt mich liebevoll ein,
„All meine Gedanken, Liebster,
sind bei dir allein.“

Und im Glanz ihrer Pupillen
 da kann ich’s sehn,

sie sieht hinten im Garten

Bobby James steh’n.

Alfred Carrie dort, neben Amadeus steht
und Leonardo da Vinci, im selben Beet.

Und nicht die letzte im Bunde,
Ghislaine de Feligonde

All die Rambler und Raubritter
haben ihr Herz betört.

Jeden Tag ein Rendezvous.
Jeden Tag ein Date.

Sie nimmt ihre Rosenschere,
…und geht.

Ich brauch dich ja so………

Ich brauch dich,
so oft und fast immer,
brauch dich ganz still.
Und zum draufhalten brauche ich deinen Finger,
wenn eine Schleife gebunden werden will.

Und wenn ich Bilder aufhängen muss,
dann brauch ich dich bis zum Schluss,
zum halten und gucken ob alles grad
und ich brauch deine Meinung und deinen Rat.

Und findest du die neue Hose schick?
Und wenn ich vom Frisör wieder zurück,
dann brauch ich deinen urteilenden Blick.

Ich brauch dich zum Verwöhnen,
brauch dich zum Versöhnen,
brauch dich zum Bekochen
und brauch dein Lob ausgesprochen.

Ich brauche dich halt
und wenn du nicht da bist,
dann brauche ich dich bald.

Ich brauch dich auch zum Küssen
und zum in die Arme nehmen müssen,
brauch ich dich auch.

Ich brauche dich halt,
ist nicht übertrieben.
Weil wir uns lieben.

Bei dir sein

 

Will bei dir sein,
wie Klotz am Bein.

Will dich auf Händen tragen,
bis mich Rückenschmerzen plagen.

Will dich küssen, bis du schreist:
„Du übertreibst“

findest du das alles heiter,
mach nur so weiter.

Kuschelmulde

 

In meinen Armen,
an mich gepresst,
was ich liebe halt ich fest.
Haut an Haut, Schmusestunde,
versunken, in der Kuschelmulde.
Füße füßeln, küssen sich.
Hände streicheln, fühlen dich.
Gefühle warm wie Bernstein,
dein Schatz, den will ich gern sein.