Ich brauch dich ja so………

Ich brauch dich,
so oft und fast immer,
brauch dich ganz still.
Und zum draufhalten brauche ich deinen Finger,
wenn eine Schleife gebunden werden will.

Und wenn ich Bilder aufhängen muss,
dann brauch ich dich bis zum Schluss,
zum halten und gucken ob alles grad
und ich brauch deine Meinung und deinen Rat.

Und findest du die neue Hose schick?
Und wenn ich vom Frisör wieder zurück,
dann brauch ich deinen urteilenden Blick.

Ich brauch dich zum Verwöhnen,
brauch dich zum Versöhnen,
brauch dich zum Bekochen
und brauch dein Lob ausgesprochen.

Ich brauche dich halt
und wenn du nicht da bist,
dann brauche ich dich bald.

Ich brauch dich auch zum Küssen
und zum in die Arme nehmen müssen,
brauch ich dich auch.

Ich brauche dich halt,
ist nicht übertrieben.
Weil wir uns lieben.

Kuschelmulde

 

In meinen Armen,
an mich gepresst,
was ich liebe halt ich fest.
Haut an Haut, Schmusestunde,
versunken, in der Kuschelmulde.
Füße füßeln, küssen sich.
Hände streicheln, fühlen dich.
Gefühle warm wie Bernstein,
dein Schatz, den will ich gern sein.

Zwillinge

Zwillinge

 

Eins und noch eins das sind zwei,
eins ist satt und eins will Brei,
eins schläft sanft,
und eins hält Wache,
man spürt es gleich,
ist abgemachte Sache.

Eins ist nass und eins ist trocken,
eins ist brav und eins will bocken,
eins ist süß das andere auch,
kamen ja schließlich aus’m selben Bauch.

Wir sind noch klein,
die Gaffer sind groß,
schneiden Grimassen,
was haben die bloß?
„Ja wo sind denn die Süßen“ blubbern sie dann
und lächeln uns an,
und da-da-da und du-du-du
mein Schnuckelchen,
was süße Schuh!

Wir sind uns einig,
Papperlapapp.
Haben alle im Griff,
halten alle auf Trab.

Der Schrank

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Ich bau  ’nen Schrank, das muss sein,
da gibt’s nichts passendes zu kaufen,
die sind zu groß oder zu klein,
bin schon weit gelaufen.

Ein Schrank aus Holz, das kann ich gut,
ich bin ein kleiner Schreiner,
in den Adern Bastlerblut,
wie ich, das kann sonst keiner.

Markiert, gemessen, abgesägt,
gebohrt, gehobelt, abgeschrägt,
geht mir alles leicht von der Hand,
bin als Macher weit bekannt.

Gerichtet sind nun alle Teile,
Schraubzwing, Bretter und die Feile,
Kleber, Lack und Wasserwaage,
so gut klappt’s nicht alle Tage.
Nur keine Eile, konzentrieren,
heiße Phase, das Montieren!

Leim auftragen, jetzt verbinden,
es sieht gut aus, Lob wird mir winken.
Aufgespannt und fest gezwingt,
alles im Winkel, ganz bestimmt,
Waage dran und Lot.
Welch ein Schreck!
Alles schief und alles schepp,

Rettung tut jetzt not.

Drücken, fügen, was mach ich bloß?
Passt nicht, sitzt nicht, was ist los?
Schieben, richten, noch ein Stück,
wieder lösen, und zurück,
Zwingen klemmen, Leim verbindet,
muss es lösen, sich verwindet,
mit Hammerschlägen jetzt beheben,
schlage hier, hämmre da, schlage auch daneben….

Welch ein Krachen, welch Radau!

Trümmer überall,
wohin ich schau!
Der Daumennagel blau.

Was ich seh ist allerhand,
lehne schwitzend an die Wand,
es zittern meine Hände,

da fällt mir ein, es ist bekannt,
IKEA hat auch schöne Schränke.

Das Jahr geht zu Ende

Jahresabschluss

Der Zug des Lebens hat das Jahr fast durchfahren,
immer schneller,
kommt’s einem vor,
stampft er unter Volldampf durch die Zeit.

Wir haben oft gelacht und manchmal geweint.
Wir haben so manches geplant, wieder verworfen,
aber vieles ist uns gelungen.

Haben Worte der Liebe gefunden, hoffentlich
Unsere Hände haben gestreichelt und getröstet, hoffentlich.

Haben die Sonne in fernen Ländern gesehen,
sind netten, wertvollen Menschen begegnet,
und doch ist der Sonnenuntergang daheim am schönsten.

Manchmal hat uns das Leben erschreckt,
manchmal der Rücken geschmerzt,
und dann im Glück, haben wir manchmal nicht hingeschaut.

Für’s nächste Jahr wünschen wir euch,
dass Körper und Seele nicht zu kurz kommen.

Hochzeit

Annemarie und Dieter

Der 15. April
heut ist es soweit
für „Ja ich will“
will nach dir gucken
will dich mal drucken
auch mal küssen
auch mal schubsen müssen
will dir gut sein
will auf der hut sein
will es pflegen, will es hüten
unsre Liebesmühen
wie’s immer so war
hab dich so gern
ja, ich lieb dich sogar

Heiraten

Heiraten

Die Auswahl ist groß
wen nehme ich bloß?
Nehm‘ ich den Großen?
Nehm‘ ich den Kleinen?

Das sieht nichts aus
mit den kurzen Beinen.
Oder den, mit dem schnellen Wagen?
Könnt ja mal fragen,
soll ich es wagen?

Oder den da drüben,
mit dem schicken Dress
bewegt sich so vornehm,
so Noblesse.
Aber würde der
bügeln, waschen, kochen?
Oder käme er da
winselnd angekrochen.

Und Kuscheln, Sex und Liebesstunden
geht auch nicht gut
mit Überrunden.
Tanzen muss er können
und sportlich muss er sein.

Oder lieber doch nicht
die wollen immer rennen
fällt mit gerade ein.

Ich weiß jetzt wen ich nehm‘
es sollte schon praktisch sein,
da ist was dran.

Ich nehm‘ den Gärtner,
guter Mann.

Zugezogen

Hier leb ich jetzt, bin schon grau,
im Haus am Berg, in der Wetterau

Gelb blendet mich der Raps,
Obstgärten rings um mich her,
zeternd zwitschert laut der Spatz,
woanders träumen geht nicht mehr.

Im Paradiese, ja genau
im Haus am Berg, in der Wetterau.

Im Schachbrettmuster biegen sich sanft,
über Hügel, bunte Felder,
der Vulkanexpress seines Weges stampft,
und Nebel streift durch die Wälder.

Hier leb ich jetzt, die Luft ist rau,
im Haus am Berg, in der Wetterau.

Windräder kämpfen mit rauhem Wetter,
im weiten Blick das Auge ruht,
Rast macht man beim Zuckerbäcker,
kleines Glück, hier lebt sich’s gut.

Hier leb ich jetzt, mit meiner Frau,
im Haus am Berg, in der Wetterau.