Urlaub

Das braucht seine Zeit,
bis dass der Tag den Rhythmus lernt,
den neuen Takt der Muße.

Das braucht seine Zeit,
bis Alltagssorgen Ruhe geben,
die Seele frei beginnt zu schweben.

Das braucht seine Zeit,
bis dass der freie Blick dich lenkt,
der Tag dir Gleichmaß schenkt.

Jetzt ist die Zeit,
schmecke die Luft, spüre den Wind,
fühle dich wie ein seliges Kind.

Reisen

Ach wie schön wär’s doch,
könnte man verreisen.
Raus aus dem Alltagsloch.
Das Leben rockt,
ungeduldig die Ferne lockt.

Nun bin ich fort, auf großer Fahrt.
Rastlos, weiter, weiter.
Endlich in der Fremde sein.
Ach, wie schön wär’s jetzt,
wieder daheim.

Ich weiß, ich weiß.
Kaum bin ich im Heimatort,
zieht’s mich wieder fort.

Wie meine drei Koi zu mir fanden

Wie meine drei Koi zu mir fanden

Einst drei Koi in Japan lebten
die in die Ferne strebten.
Sie hörten bunte Geschichten
die von fernen Welten berichten,
großes Wasser, mit fremdem Getier.
Die drei Koi sahen sich um im Revier
und beschlossen, wir bleiben nicht länger hier.

Sie schwammen auf Reise,
mit wenig Gepäck.
Hauptsache weg.

Sie verließen den Hafen von Tokio,
schwammen hinaus aufs offene Meer,
schwammen im Ozean,
die Vielfalt der Fische wunderte sie sehr.

Da waren Kraken, Quallen und gesprenkelt Bunte,
und Kugelfisch, ganz Runde.
Und da der Hai, mit seinen Zähnen,
auch den Rochen muss man erwähnen.

Sie schwammen nach Indien und Afrika,
sie schwammen nach hier und schwammen nach da,
sie schwammen zur Südsee, mit ihren Korallen.
Auch in Island hat’s ihnen gefallen,
besonders der Sturz aus luftiger Höh,
mit dem Wasserfall in die schäumende See.

Sie sprangen mit Walen und Delfinen,
schwammen in schwärmen mit Sardinen.
Des wandern’s müde merkten sie bald,
in der Arktis war’s Ihnen zu kalt,
zu gefährlich im tropische Regenwald.

Wo nun bleiben, wo lässt sich’s gut Leben?
hatten schon viel gesehen, ja genau.
So kamen sie zu mir, mal eben,
in meinen Teich, in die Wetterau.