Der Schrank

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Ich bau  ’nen Schrank, das muss sein,
da gibt’s nichts passendes zu kaufen,
die sind zu groß oder zu klein,
bin schon weit gelaufen.

Ein Schrank aus Holz, das kann ich gut,
ich bin ein kleiner Schreiner,
in den Adern Bastlerblut,
wie ich, das kann sonst keiner.

Markiert, gemessen, abgesägt,
gebohrt, gehobelt, abgeschrägt,
geht mir alles leicht von der Hand,
bin als Macher weit bekannt.

Gerichtet sind nun alle Teile,
Schraubzwing, Bretter und die Feile,
Kleber, Lack und Wasserwaage,
so gut klappt’s nicht alle Tage.
Nur keine Eile, konzentrieren,
heiße Phase, das Montieren!

Leim auftragen, jetzt verbinden,
es sieht gut aus, Lob wird mir winken.
Aufgespannt und fest gezwingt,
alles im Winkel, ganz bestimmt,
Waage dran und Lot.
Welch ein Schreck!
Alles schief und alles schepp,

Rettung tut jetzt not.

Drücken, fügen, was mach ich bloß?
Passt nicht, sitzt nicht, was ist los?
Schieben, richten, noch ein Stück,
wieder lösen, und zurück,
Zwingen klemmen, Leim verbindet,
muss es lösen, sich verwindet,
mit Hammerschlägen jetzt beheben,
schlage hier, hämmre da, schlage auch daneben….

Welch ein Krachen, welch Radau!

Trümmer überall,
wohin ich schau!
Der Daumennagel blau.

Was ich seh ist allerhand,
lehne schwitzend an die Wand,
es zittern meine Hände,

da fällt mir ein, es ist bekannt,
IKEA hat auch schöne Schränke.

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