Wenn ich mal groß bin……

Wenn ich mal groß bin dann kauf ich ne Leiter
so eine Große, auf einem Wagen,
da kommt man hoch und noch viel weiter
zum Kirschenklau in Nachbars Garten.

Wenn ich mal groß bin dann bau ich Maschinen
die laufen und rattern und werden ganz heiß,
die matschen und vermanschen auch Apfelsinen,
werden ganz kalt und machen dann Eis.

Wenn ich mal groß bin dann Liebe ich auch,
will schmusen, knuddeln und streicheln den Bauch,
für jemanden Schatz sein, tue‘ ich kund.
Ach, ich wünsch mir so sehr einen Hund.

Wenn ich mal groß bin dann werde ich berühmt,
werde mächtig und auch wichtig,
einen größeren wie mich, fällt mir nicht ein,
ja, will genau so berühmt
wie Benjamin Blümchen sein.

Wenn ich mal groß bin dann werde ich König,
was andere wollen interessiert mich dann wenig.
In meinem Reich wird Quatsch belohnt
und man in einem Baumhaus wohnt.
Vor allen Dingen, freue ich mich schon,
auf die Kron.

Herzensangelegenheit

Mein Herz von Geburt an schafft,
pumpt Lebenssaft mit aller Kraft.

Mein Herz sprach:
„Hast du mal Zeit?“

Zum Verweilen war ich nicht bereit.

Ich Ignorant.
Herzenssache – unbekannt.

Mein Herz fand das: „unerhört!“
und schaltete auf „Gestört“

Mit dem OP-Besteck,
wurde geflickt das Leck.

Nun hab ich mein Herz verschenkt,
mein Schatz
jetzt meine Herzenssache lenkt.

Ich brauch dich ja so………

Ich brauch dich,
so oft und fast immer,
brauch dich ganz still.
Und zum draufhalten brauche ich deinen Finger,
wenn eine Schleife gebunden werden will.

Und wenn ich Bilder aufhängen muss,
dann brauch ich dich bis zum Schluss,
zum halten und gucken ob alles grad
und ich brauch deine Meinung und deinen Rat.

Und findest du die neue Hose schick?
Und wenn ich vom Frisör wieder zurück,
dann brauch ich deinen urteilenden Blick.

Ich brauch dich zum Verwöhnen,
brauch dich zum Versöhnen,
brauch dich zum Bekochen
und brauch dein Lob ausgesprochen.

Ich brauche dich halt
und wenn du nicht da bist,
dann brauche ich dich bald.

Ich brauch dich auch zum Küssen
und zum in die Arme nehmen müssen,
brauch ich dich auch.

Ich brauche dich halt,
ist nicht übertrieben.
Weil wir uns lieben.

Wie meine drei Koi zu mir fanden

Wie meine drei Koi zu mir fanden

Einst drei Koi in Japan lebten
die in die Ferne strebten.
Sie hörten bunte Geschichten
die von fernen Welten berichten,
großes Wasser, mit fremdem Getier.
Die drei Koi sahen sich um im Revier
und beschlossen, wir bleiben nicht länger hier.

Sie schwammen auf Reise,
mit wenig Gepäck.
Hauptsache weg.

Sie verließen den Hafen von Tokio,
schwammen hinaus aufs offene Meer,
schwammen im Ozean,
die Vielfalt der Fische wunderte sie sehr.

Da waren Kraken, Quallen und gesprenkelt Bunte,
und Kugelfisch, ganz Runde.
Und da der Hai, mit seinen Zähnen,
auch den Rochen muss man erwähnen.

Sie schwammen nach Indien und Afrika,
sie schwammen nach hier und schwammen nach da,
sie schwammen zur Südsee, mit ihren Korallen.
Auch in Island hat’s ihnen gefallen,
besonders der Sturz aus luftiger Höh,
mit dem Wasserfall in die schäumende See.

Sie sprangen mit Walen und Delfinen,
schwammen in schwärmen mit Sardinen.
Des wandern’s müde merkten sie bald,
in der Arktis war’s Ihnen zu kalt,
zu gefährlich im tropische Regenwald.

Wo nun bleiben, wo lässt sich’s gut Leben?
hatten schon viel gesehen, ja genau.
So kamen sie zu mir, mal eben,
in meinen Teich, in die Wetterau.

Vier – Gänge – Menü

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Das vier Gänge Menü

Was koch ich heut?
Halb drei, ihr Leut,
ist ja noch Zeit.

Ein köstliches Essen soll’s schon sein,
mit Gängen und so und gutem Wein.

Was koch ich heut?
Ach, hab ja noch Zeit.

Als erstes eine Lauch Consomé,
von der roten Bete eine Cremé Brüleé,
Garnelen auf getrüffeltem Schwarzwurzelpürree,
auf Madeirajus das Rinderfilet,
und zum guten Schluss,
ein Kressesoufleé mit Schuss.

Schon vier vorbei, ihr Leut,
muss ja noch kochen heut!
Ach, hab ja noch Zeit.

Lese grad nen Krimi aus der Region,
vom Faber, kennen Sie den schon?
Bröhmann heißt der Schimanski aus Hesse,
da fällt mir grad ein, hab ich noch Kresse?

Gleich halb fünf, ihr Leut,
muss ja noch kochen heut!
Ach, hab ja noch Zeit.

Jetzt schnell noch zum Nachbar,
erzählen was ich koch,
was wollt ich eben noch?
Ach ja, da fällt’s mir wieder ein,
aus dem Keller, die Flasche Wein,

Fünf, halb sechs, ihr Leut,
muss ja noch kochen, heut.
Ach, hab ja noch Zeit.

Im Fernseher läuft ’ne Sendung,
vom kochen ohne Verschwendung.
Der Lafer mit dem Mälzer diskutiert:
Aha, die Mandarine wird auch filetiert.

Da fällt’s mir wieder ein,
kochen muss heut noch sein,
mein Schatz kommt bald von der Arbeit heim.

Ein Blick auf die Uhr,
schon sechs, ihr Leut,
wo ist sie nur hin, die Zeit,
Was, schon so spät?
Wie doch die Zeit vergeht.
Menü hin, Menü her,
das schaff ich jetzt nicht mehr.
Nun auf die schnelle,
aus der Pfanne gibt’s Frikadelle.

Da klingelt’s an der Tür,
„Mein Schatz, ich bin schon früher hier!
Kochen kannst du heut‘ vergessen,
ich lad‘ dich ein, wir gehen Essen“

Wieder heile Welt,
haben uns ein Menü
mit vier Gängen bestellt,
halb acht, ihr Leut,
wünsche Euch eine schöne Zeit.

Kuschelmulde

 

In meinen Armen,
an mich gepresst,
was ich liebe halt ich fest.
Haut an Haut, Schmusestunde,
versunken, in der Kuschelmulde.
Füße füßeln, küssen sich.
Hände streicheln, fühlen dich.
Gefühle warm wie Bernstein,
dein Schatz, den will ich gern sein.

Zwillinge

Zwillinge

 

Eins und noch eins das sind zwei,
eins ist satt und eins will Brei,
eins schläft sanft,
und eins hält Wache,
man spürt es gleich,
ist abgemachte Sache.

Eins ist nass und eins ist trocken,
eins ist brav und eins will bocken,
eins ist süß das andere auch,
kamen ja schließlich aus’m selben Bauch.

Wir sind noch klein,
die Gaffer sind groß,
schneiden Grimassen,
was haben die bloß?
„Ja wo sind denn die Süßen“ blubbern sie dann
und lächeln uns an,
und da-da-da und du-du-du
mein Schnuckelchen,
was süße Schuh!

Wir sind uns einig,
Papperlapapp.
Haben alle im Griff,
halten alle auf Trab.

Der Schrank

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Ich bau  ’nen Schrank, das muss sein,
da gibt’s nichts passendes zu kaufen,
die sind zu groß oder zu klein,
bin schon weit gelaufen.

Ein Schrank aus Holz, das kann ich gut,
ich bin ein kleiner Schreiner,
in den Adern Bastlerblut,
wie ich, das kann sonst keiner.

Markiert, gemessen, abgesägt,
gebohrt, gehobelt, abgeschrägt,
geht mir alles leicht von der Hand,
bin als Macher weit bekannt.

Gerichtet sind nun alle Teile,
Schraubzwing, Bretter und die Feile,
Kleber, Lack und Wasserwaage,
so gut klappt’s nicht alle Tage.
Nur keine Eile, konzentrieren,
heiße Phase, das Montieren!

Leim auftragen, jetzt verbinden,
es sieht gut aus, Lob wird mir winken.
Aufgespannt und fest gezwingt,
alles im Winkel, ganz bestimmt,
Waage dran und Lot.
Welch ein Schreck!
Alles schief und alles schepp,

Rettung tut jetzt not.

Drücken, fügen, was mach ich bloß?
Passt nicht, sitzt nicht, was ist los?
Schieben, richten, noch ein Stück,
wieder lösen, und zurück,
Zwingen klemmen, Leim verbindet,
muss es lösen, sich verwindet,
mit Hammerschlägen jetzt beheben,
schlage hier, hämmre da, schlage auch daneben….

Welch ein Krachen, welch Radau!

Trümmer überall,
wohin ich schau!
Der Daumennagel blau.

Was ich seh ist allerhand,
lehne schwitzend an die Wand,
es zittern meine Hände,

da fällt mir ein, es ist bekannt,
IKEA hat auch schöne Schränke.

Hochzeit

Annemarie und Dieter

Der 15. April
heut ist es soweit
für „Ja ich will“
will nach dir gucken
will dich mal drucken
auch mal küssen
auch mal schubsen müssen
will dir gut sein
will auf der hut sein
will es pflegen, will es hüten
unsre Liebesmühen
wie’s immer so war
hab dich so gern
ja, ich lieb dich sogar

Heiraten

Heiraten

Die Auswahl ist groß
wen nehme ich bloß?
Nehm‘ ich den Großen?
Nehm‘ ich den Kleinen?

Das sieht nichts aus
mit den kurzen Beinen.
Oder den, mit dem schnellen Wagen?
Könnt ja mal fragen,
soll ich es wagen?

Oder den da drüben,
mit dem schicken Dress
bewegt sich so vornehm,
so Noblesse.
Aber würde der
bügeln, waschen, kochen?
Oder käme er da
winselnd angekrochen.

Und Kuscheln, Sex und Liebesstunden
geht auch nicht gut
mit Überrunden.
Tanzen muss er können
und sportlich muss er sein.

Oder lieber doch nicht
die wollen immer rennen
fällt mit gerade ein.

Ich weiß jetzt wen ich nehm‘
es sollte schon praktisch sein,
da ist was dran.

Ich nehm‘ den Gärtner,
guter Mann.

Liebe

Liebe

Die Maus macht’s,
die Laus macht’s,
der Fuchs sagt’s,
die Gans macht’s.
Der Elefant macht’s ganz galant.
Vom Uhu hab ich’s nicht gehört.
Der Frosch sich daran gar nicht stört.
Hugo Schneckerich , jetzt doll gereimt,
macht’s ganz verschleimt.
Ameisen machen’s auch beim schaffen.
Giraffen machen’s nicht,
die gaffen.
Das Nilpferd mit dem dicken Bauch,
wenn es wollte könnt es auch.
Nur einer macht es nicht:
das Steckenpferd,
denn das hat Gicht.

Zugezogen

Hier leb ich jetzt, bin schon grau,
im Haus am Berg, in der Wetterau

Gelb blendet mich der Raps,
Obstgärten rings um mich her,
zeternd zwitschert laut der Spatz,
woanders träumen geht nicht mehr.

Im Paradiese, ja genau
im Haus am Berg, in der Wetterau.

Im Schachbrettmuster biegen sich sanft,
über Hügel, bunte Felder,
der Vulkanexpress seines Weges stampft,
und Nebel streift durch die Wälder.

Hier leb ich jetzt, die Luft ist rau,
im Haus am Berg, in der Wetterau.

Windräder kämpfen mit rauhem Wetter,
im weiten Blick das Auge ruht,
Rast macht man beim Zuckerbäcker,
kleines Glück, hier lebt sich’s gut.

Hier leb ich jetzt, mit meiner Frau,
im Haus am Berg, in der Wetterau.